Lohnt sich das Mulchen? Die Vorteile des Mulchens sind vielfältig. Doch, beginnen wir am Anfang.
Was ist Mulchen?
Mulch ist eine mehr oder weniger dicke Schicht aus pflanzlichem Material, wie geschnittenem Gras, Stroh oder altem Blattwerk. Die Natur mulcht sich selbst, denn abgestorbenes Blattwerk, vertrocknetes Gras und anderes organisches Material bleibt einfach an Ort und Stelle liegen. Es wird nicht - wie im Garten oder im Balkonkasten - weggeräumt. In der Natur gibt es eigentlich nirgends nackten, unbesetzten Boden.
Welche Vorteile hat das Mulchen?
Zum Mulchen eignen sich Grasschnitt, Blätter, Stroh, Schafswolle, Schafswollflies, ja sogar Reste von Recyclingpapier und andere Materialien. Die Materialien werden im Blumenkasten, im Topf, im Beet oder wo auch immer einfach um die wachsenden Pflanzen und Nutzpflanzen herum auf den Boden gelegt und leicht angedrückt, so dass eine leichte Windböe es nicht direkt davonträgt. Fertig.
Das Mulchen hat mehrere nützliche Vorteile:
- Du musst weniger Gießen. Eine Mulchschicht schützt den Erdboden vor starker Verdunstung. Besonders im heißen Sommer hilft dies, der Pflanze das Wasser im Boden länger zugänglich zu halten. Musst du im Sommer täglich gießen, so kann es sein, dass eine Mulchschicht mehrere Tage lang den Boden feucht hält.
- Natürlicher Dünger: Mulchschichten aus Grasschnitt und Pflanzenteilen oder Schafswolle dienen als natürlicher Dünger. Mulch enthält Stickstoff und andere wichtige Pflanzennährstoffe, die während der Wachstumszeit aggregiert worden sind. Diese Stoffe werden nun im Verlauf der Zersetzung wieder freigegeben und können von den Nutzpflanzen aufgenommen und weiterverwertet werden.
- Schutz vor Umwelteinflüssen: Die Mulchschicht schützt den Boden vor starker Erhitzung im Sommer, was hilft, die empfindlichen Pflanzenwurzeln zu schützen. Wind und Regen wirken weniger errosiv, das Regenwasser kann besser versickern und bleibt der Pflanze besser erhalten.
- Kleine Insekten freuen sich über Mulchschichten, denn diese bieten ihnen einen Rückzugsort und eine Lebensumgebung, in der sie sich besser und geschützter entwickeln können. Besonders die Bodennützlinge werden es dir danken.
- Schutz vor Unkraut: Die Verschattungswirkung der Mulchschicht schützt vielfach (aber nicht immer) vor Unkrautwuchs. Allerdings wachsen einige "Unkäuter" auch einfach durch die Schicht hindurch. Sinnvoll ist es, vor Aufbringen der Mulchschicht den Boden einmal von Unkraut zu bereinigen. Dieses kann dann gleich zur Verstärkung der Mulchschicht genutzt werden.
Wie hoch soll eine Mulchschicht sein?
Eine Mulchschicht soll einige Zentimeter hoch sein. Ist sie zu dünn, so entfaltet sie nicht die gewünschte Wirkung. Ist sie zu hoch, so beginnt sie schneller zu schimmeln, und die Stiele der Pflanzen werden eventuell in Mitleidenschaft gezogen. Mit 5 cm Höhe bist du gut dabei. Diese Höhe ist eigentlich optimal. Jedoch kommt es natürlich immer auch ein wenig auf die eigene Zielsetzung an.
Was ist beim Mulchen noch zu beachten?
Es kann vorkommen, dass eine frische Mulchschicht Schnecken anlockt. Dies ist besonders dann der Fall, wenn es kurz nach Aufbringen der Mulchschicht regnet. Das frische Gras ist einfach zu verlockend für unsere kriechenden Gesellen. Es bietet sich an, Mulch dann aufzubringen, wenn es in den nächsten Tagen voraussichtlich nicht regnen wird. Auch scharfkantiges Mulchmaterial, wie Holzschnitt beispielsweise, eignet sich zur Vermeidung von Schneckenbefall.
Grundsätzlich soll Mulchmaterial gehäckselt beziehungsweise zerkleinert sein. So lässt es sich besser aufbringen und gleichmäßiger verteilen.
Welche Materialien eignen sich zum Mulchen?
Als Mulchmaterial kommen vielfältige Dinge zum Einsatz. Grasschnitt, Blattschnitt und Stroh sind die Klassiker. Holzschnitt, Holzspäne, Sägemehl können verwendet werden.
Rindenmulch ist nützlich und kann käuflich erworben werden. Achtung: Rindenmulch aus Nadelholz kann den Boden etwas versauern. Manche Pflanzen wie Blaubeeren mögen das. Andere eher nicht.
Recyclingpapier und Pappe kann verwendet werden. Diese Stoffe verrotten eher langsam und bieten eine recht lange Zeit Schutz vor Verdunstung. Aufpassen sollte man, denn Papier und Pappe enthalten oft Kleber und Zusätze, die wir natürlich nicht unbedingt unseren Pflanzen zumuten möchten. Daher: Kann man verwenden, wenn man gerade nichts anderes zur Verfügung hat, aber am besten beizeiten gegen reine, organische Materialien austauschen.
Schieferplatten: Dünne Schieferplatten eignen sich hervorragend als Schutz gegen Verdunstung in heißen Sommern.
Schafswolle und Schafswollflies sind eigentlich als organischer Dünger gedacht. Auf den Boden aufgebracht dienen sie aber gleichzeitig als effektive Mulchschicht. Flies und auch die Wolle gibts im Fachhandel oder oft direkt beim Bauern um die Ecke zu kaufen.